Spielekonsolen haben eine rasante Entwicklung hinter sich. Die Spiele werden immer weitläufiger, die Grafik immer realistischer und die Geschichten immer komplexer. Dabei waren die Anfänge noch so überschaubar…


Quelle: YouTube

Der Fernseher ist keine digitale Einbahnstraße

Es war ein langer Weg von der ersten Spielekonsole der Welt bis hin zur aktuellen Konsolen-Generation von Sony & Co. Für die Anfänge müssen wir uns bis in die 60er-Jahre zurückbegeben. Computerspiele gab es damals zwar schon. Allerdings nicht für die breite Masse. Stattdessen kamen die Programme auf leistungsfähigen Großrechnern einiger Universitäten zum Einsatz. Weniger zum Vergnügen, sondern eher um die damalige Rechenkraft zu demonstrieren.

Ralph Baer, ein gelernter Fernsehtechniker, sollte das jedoch schon bald ändern. Er hatte die Idee eines einfachen Gerätes, welches sich an jeden herkömmlichen Fernseher anschließen lässt. Allerdings gab es ein kleines Problem. Baer arbeitete damals für einen US-Militärzulieferer, der nicht sonderlich begeistert von diesem Gedanken war. Erst nachdem er mit seinen Kollegen Harrison und Rusch einen Prototypen entwickelte, der zumindest einen Strich per Steuereinheit bewegen konnte, bewilligte ihm das Unternehmen die ersten finanziellen Mittel für die weitere Entwicklung. Die sogenannte “Brown Box” war geboren.


Wir schreiben das Jahr 1968: Die “Konsole” kann schon per Controller gesteuert werden und erste Spiele wiedergeben, unter anderem Pong. Es ist also an der Zeit, die Brown Box auf den Markt zu bringen. Sein eigener Arbeitgeber kommt dafür jedoch nicht in Frage. Deshalb entscheidet sich Baer dazu, die Lizenz für seine Kreation zu verkaufen.

Vier Jahre später war es schließlich offiziell: Unter dem Namen “Magnavox Odyssey” erschien die erste Spielekonsole der Welt, für einen Preis von 100 US-Dollar. Die Konsole an sich hatte jedoch nur wenig mit den Spielekonsolen heutiger Zeit gemeinsam. Eine CPU oder Arbeitsspeicher kamen beispielsweise überhaupt nicht zum Einsatz. Stattdessen setzte man auf festverdrahtete Schaltkreise. Computergesteuerte Gegner gab es deshalb auch nicht. Alle Spiele waren für mehrere Personen ausgelegt. Ton und Farbdarstellung? Fehlanzeige. Der Konsole lagen sogar Plastikdesigns bei, die am Fernseher angebracht werden mussten, um die Grafik ein wenig ansehnlicher zu gestalten.

Grundstein für die Zukunft

Ein wirtschaftlicher Erfolg war die Konsole für die Firma Magnavox nicht. Rund 350.000 verkaufte Einheiten konnten die Kosten für eine gewaltige Werbekampagne letztlich nicht wieder einholen. Dafür war nun aber das Tor für weitere Entwicklungen geöffnet. Von Atari & NES bis hin zur PlayStation – was sich in den darauffolgenden Jahren aus dieser einfachen Spielebox entwickelte, dürfte uns allen bestens bekannt sein.

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