Die Bundesregierung plant eine saftige Gebührenerhöhung für den Personal- ausweis. Wer demnächst ein neues Dokument beantragt, muss sich auf spürbar höhere Kosten einstellen – und das sorgt nicht nur bei Bürgerinnen und Bürgern für Unmut, sondern auch in der Fotobranche.


Quelle: Canva

Der Preis für den Personalausweis soll von 37 Euro auf 46 Euro steigen – ein Plus von rund 24 Prozent. Die letzte Anpassung liegt noch gar nicht so lange zurück: Erst 2021 war der Preis von 28,80 Euro angehoben worden. Zusätzlich bleibt die Fotogebühr von 6 Euro bestehen, wenn das Passbild direkt in der Behörde aufgenommen wird. Wer das Foto selbst mitbringt, zahlt nur die Dokumentengebühr.

Das Bundesinnenministerium (BMI) erklärt die Erhöhung mit steigenden Verwaltungs- und Produktionskosten. Die Gebühr soll, so das Argument, die tatsächlichen Aufwendungen widerspiegeln und die staatlichen Systeme langfristig finanzieren. Außerdem verweist das Ministerium auf das Prinzip der „Daseinsvorsorge“: Die Ausstellung von Ausweisen müsse überall im Land gleich zuverlässig funktionieren, und das koste eben Geld.

Besonders laut protestieren derzeit private Fotodienstleister. Der Grund: Immer mehr Behörden bieten dank der sogenannten PointID-Systeme die Möglichkeit, Passbilder direkt vor Ort aufzunehmen und digital ins Antragsverfahren zu integrieren. Branchenvertreter sehen darin eine Wettbewerbsverzerrung. Wer sein Foto ohnehin im Amt machen lassen kann, spart sich den Gang ins Fotostudio – was kleine Betriebe in Existenznot bringen könnte.

Das BMI hält dagegen: Das digitale Verfahren vereinfache die Abläufe und garantiere biometrisch korrekte Bilder. Finanziert werde das Ganze „solidarisch“ über die Gebühren aller Ausweisinhaberinnen und -inhaber. Laut Ministerium beliefen sich die Kosten für Entwicklung und Betrieb des Systems bereits 2020 auf rund 171 Millionen Euro über fünf Jahre.

Die Gebührenerhöhung ist noch nicht endgültig beschlossen. Der Entwurf liegt derzeit zur Anhörung bei Verbänden und Interessengruppen. Nach der Rückmeldephase dürfte das Innenministerium den Beschluss aber wohl bald auf den Weg bringen.

Für alle, deren Ausweis bald abläuft, heißt das: Jetzt könnte sich schnelles Handeln lohnen. Noch gelten die alten Preise – aber das dürfte sich bald ändern. Und wer ohnehin ein neues Foto braucht, kann abwägen, ob sich der Gang ins Amt oder ins Fotostudio mehr lohnt.

Ob 28,80 €, 37 € oder bald 46 € – der Personalausweis bleibt ein Pflichtdokument, das immer mehr kostet. Während die Regierung auf notwendige Modernisierung pocht, fürchten private Anbieter um ihre Zukunft. Findest du die Preiserhöhung gerechtfertigt? Schreib es uns in die Kommentare.

Quelle: Heise

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