Nvidia bringt die GeForce RTX 5070 heute, am 5. März offiziell in den Handel. Nun können wir endlich einen Blick auf die ersten Testergebnisse werfen. Wir haben dir die wichtigsten Infos von ComputerBase, PCGH und Co. zusammengefasst.


Quelle: Nvidia

Zum Marktstart erscheint die RTX 5070 mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 649 Euro. Doch wie so oft dürfte der Straßenpreis zum Start deutlich höher ausfallen. Spannend wird es vor allem im Duell mit AMD: Die Radeon RX 9070 und RX 9070 XT erscheinen nur einen Tag später, am 6. März, und gehen mit einer UVP von 549 US-Dollar ins Rennen. Ob Nvidia den Preisaufschlag durch Leistung rechtfertigen kann, wird sich zeigen.

Die ersten Benchmarks zur RTX 5070 zeigen, laut ComputerBase, ein gemischtes Bild: Blackwell-GPUs liefern pro SM nur einen moderaten Leistungszuwachs, der Performance-Sprung kommt vor allem durch breitere Chips und eine höhere Leistungsaufnahme zustande. Da die RTX 5070 mit einem schmaleren GPU-Ausbau als die RTX 4070 Super antritt, gab es zunächst Bedenken hinsichtlich der Leistung. Doch die Praxis zeigt, dass sie sich nicht komplett abschütteln lässt – auch wenn sie nicht in allen Szenarien mit ihrem Vorgänger mithalten kann.

Technische Details

Die neue GB205-GPU bringt frischen Wind in die Mittelklasse, kommt aber nicht im Vollausbau – stattdessen gibt es 48 aktive SMs. Dazu gesellen sich 12 GB GDDR7-Speicher mit einem 192-Bit-Interface und einer Bandbreite von 672 GB/s. Auf dem Papier ordnet sich die Leistung knapp hinter der RTX 4070 Ti Super ein, allerdings mit einer spürbar höheren TDP von 250 Watt (zum Vergleich: Die RTX 4070 lag noch bei 200 Watt). Content Creator müssen zudem mit nur einem NVENC-Encoder leben – ein klarer Nachteil für Streaming und Videobearbeitung.

Founders Edition

Nvidia setzt bei der Founders Edition auf ein kompakteres Design und verzichtet diesmal auf den bekannten Dual-Flow-Through-Kühler. Optisch bleibt die Karte aber ein Hingucker: Hochwertige Materialien und eine edle Verarbeitung sorgen für den gewohnt cleanen Look. Die Stromversorgung läuft über den neuen 12V-2×6-Stecker, ein Adapter für zwei klassische 8-Pin-PCIe-Anschlüsse liegt jedoch bei – damit bleibt die Karte auch für ältere Netzteile kompatibel.

Performance

RTX 5070 in WQHD

In klassischen Rasterizer-Spielen kann sich die RTX 5070 knapp vor die RTX 4070 Super setzen (+3 %), während sie beim Raytracing leicht ins Hintertreffen gerät (-2 %). Der Blick auf die Konkurrenz zeigt ein gemischtes Bild: Die RTX 5070 Ti ist mit 26 % (Rasterizer) bzw. 29 % (Raytracing) deutlich schneller, während die normale RTX 4070 ohne „Super“ um 18 % bzw. 13 % zurückfällt. Die RTX 4070 Ti Super bleibt hingegen mit 14 % bzw. 20 % Vorsprung außer Reichweite.

Im Vergleich zu AMDs Radeon-Karten zeigt sich: Die RTX 5070 ist im Rasterizer um 8 % langsamer als die RX 7900 XT, kann sich aber mit aktiviertem Raytracing gleichauf halten. Gegen die RX 9700 GRE hat sie hingegen klar die Nase vorn (+14 % Rasterizer, +23 % RT). Doch es gibt einen Haken: In speicherintensiven Titeln wie Indiana Jones und der Große Kreis bricht die RTX 5070 drastisch ein und liegt satte 41 % hinter der RTX 5070 Ti – ein deutlicher Hinweis darauf, dass der schmalere GPU-Ausbau hier seine Grenzen offenbart.

RTX 5070 in UHD

Je höher die Auflösung, desto deutlicher zeigen sich die Schwächen der RTX 5070. In 3.840 × 2.160 (UHD) wächst der Vorsprung der RTX 5070 Ti spürbar: +30 % in klassischen Rasterizer-Spielen, +41 % mit Raytracing und satte +48 % bei den Perzentil-FPS. Besonders problematisch wird der begrenzte Speicher – in speicherintensiven Titeln fällt die RTX 5070 teils drastisch zurück.

Ein Beispiel ist Spider-Man 2, wo sie im Durchschnitt 38 % hinter der Ti-Variante landet und bei den Perzentil-FPS sogar 61 % einbüßt. Auch Outcast: A New Beginning zeigt eine ähnliche Tendenz: Hier beträgt der Rückstand 29 % (Durchschnitt), aber 46 % bei den Perzentil-FPS. Bei Dragon Age: The Veilguard bricht die Performance in UHD regelrecht ein – die RTX 5070 Ti ist hier 56 % schneller, mit aktiviertem Raytracing sogar 77 %.

Besonders bitter: In UHD landet die RTX 5070 in manchen Szenarien sogar hinter AMDs RX 7800 XT, was klar auf die VRAM-Limitierung zurückzuführen ist. Wer in 4K spielen möchte, sollte sich also gut überlegen, ob die RTX 5070 die richtige Wahl ist.

VRAM am Limit

Mit nur 12 GB VRAM stößt die RTX 5070 schon heute an ihre Grenzen – besonders in speicherintensiven Titeln wie Indiana Jones und der Große Kreis oder Spider-Man 2 mit aktiviertem Raytracing. Das Problem zeigt sich nicht nur in den reinen FPS-Werten, sondern auch bei der Leistungsaufnahme: In Spider-Man 2 sinkt diese mit RT um satte 70 Watt, weil die GPU durch den vollen Videospeicher ausgebremst wird.

Das Ergebnis: Die RTX 5070 kann ihre Rohleistung nicht abrufen und fällt in bestimmten Szenarien auf das Niveau anderer 12-GB-GPUs zurück. Gerade in höheren Auflösungen könnte das zum Problem werden – wer zukunftssicher unterwegs sein will, sollte den VRAM gut im Blick behalten.

Unter Last erreicht die RTX 5070 im Schnitt 2.781 MHz – minimal mehr als die RTX 4070 Super (2.735 MHz). In Final Fantasy XVI und Spider-Man 2 kratzt sie mit 2.823 MHz sogar an der oberen Grenze, während sie in F1 24 mit 2.703 MHz den niedrigsten Takt zeigt. Damit ist sie aktuell die am höchsten taktende Blackwell-GPU ab Werk. Allerdings bedeutet das nicht automatisch einen massiven Leistungssprung. Die Effizienz der Architektur und die Speicheranbindung spielen eine ebenso große Rolle – und genau dort zeigt die RTX 5070 in einigen Szenarien Schwächen.

Lautstärke & Kühlung

Mit einer TDP von 250 Watt bleibt die RTX 5070 zwar unterhalb der High-End-Modelle, doch leise ist sie trotzdem nicht. Die Founders Edition erreicht unter Last bis zu 42,5 dB und ist damit lauter als sowohl die RTX 5090 FE (41,5 dB) als auch die RTX 5080 FE (41 dB). Die Lüfter drehen auf bis zu 2.520 U/Min hoch, was sie trotz kompakter Bauweise hörbarer macht als eine RTX 4070 (Super) FE.

Immerhin: Das Geräuschprofil bleibt angenehm und sticht aus einem geschlossenen Gehäuse nicht störend heraus. Der Fan-Stop-Modus funktioniert problemlos im Leerlauf, und Spulenfiepen ist kaum wahrnehmbar – es geht im Lüftergeräusch unter.

Mit 75°C unter Last liegt die RTX 5070 Founders Edition genau zwischen der RTX 5080 FE und der RTX 5090 FE – keine Überraschung bei der TDP von 250 Watt. Der GDDR7-Speicher bleibt mit 80°C hingegen deutlich kühler als bei der RTX 5090, die teils auf 96°C klettert. Auch die Rückseite der Karte erwärmt sich moderat auf 50°C, was im normalen Bereich liegt. Insgesamt ein solides Temperaturverhalten, das aber keine neuen Bestwerte setzt.

Leistungsaufnahme

Im Desktop-Betrieb verbraucht die RTX 5070 mit 12 Watt bei 4K60 und 16 Watt bei 4K144 weniger Strom als andere RTX-50-Modelle. Besonders effizient zeigt sie sich beim Dekodieren von YouTube-Videos.

In Sachen Gaming erreicht die Karte jedoch höhere Werte: Der Spitzenverbrauch bei Metro Exodus Enhanced in UHD liegt bei 253 Watt. Im Vergleich verbraucht sie 34 Watt mehr als die RTX 4070 Super und 52 Watt mehr als die RTX 4070, bleibt aber 62 Watt unter der RTX 5070 Ti. Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei 222 Watt, mit deutlich niedrigerem Verbrauch bei Hardware-Raytracing aufgrund des VRAM-Bottlenecks.

Die RTX 5070 erreicht bei Gaming-Lastspitzen eine maximale Leistungsaufnahme von 284 Watt. Besonders auffällig ist die Idle-zu-Volllast-Spitze, die mit 299 Watt 25 Watt mehr verbraucht als die RTX 4070 Super. Diese Lastspitzen verdeutlichen die höheren Anforderungen der Karte bei intensiven Anwendungen, auch wenn der Durchschnittsverbrauch im Betrieb deutlich niedriger liegt.

Fazit

Insgesamt bietet die GeForcef RTX 5070 eine solide Leistung, die mit der RTX 4070 Ti vergleichbar ist – allerdings bei deutlich geringerem Energieverbrauch. Dafür zeigt sie aber bei speicherintensiven Spielen ihre Schwächen, besonders in höheren Auflösungen und mit aktiviertem Raytracing. Der VRAM-Engpass sorgt für Leistungseinbußen im Vergleich zur RTX 5070 Ti und AMDs RX 7900 XT. Die Founders Edition überzeugt mit gutem Temperaturmanagement und akzeptablem Geräuschpegel, ist jedoch unter Last lauter als die RTX 4070 Super.

Für Nutzerinnen & Nutzer, die keine extrem hohen Anforderungen an Texturen und Details stellen und stattdessen auf Technologien wie DLSS-Upsampling setzen, bleibt die RTX 5070 dennoch eine gute Wahl. Doch die Kritik ist klar: Trotz des kräftigen Chips wird die Karte durch den begrenzten Speicher ausgebremst, was sie besonders für die Zukunft nicht zur idealen Lösung für anspruchsvollere Spiele macht.

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