2022 war ein Rekordjahr. In ganz Deutschland wurden beinahe 500 Geldautomaten gesprengt. So viele, wie in keinem Jahr zuvor. Um in Zukunft besser gegen solche Diebstähle geschützt zu sein, wollen Sparkassen und Volksbanken ihre Automaten mit einer neuen Technik ausstatten.
Im Kampf gegen Automatensprenger setzen die deutschen Banken auf unterschiedliche Ansätze. Es werden zusätzliche Kameras angebracht, spezielle Sicherheitskräfte engagiert und einzelne Standorte über Nacht komplett geschlossen. Der Erfolg dieser Maßnahmen hält sich jedoch in Grenzen. Allein im laufenden Jahr kam es schon wieder zu mehr als 100 Zwischenfällen.
Deshalb steht nun die Nutzung einer neuen Technologie im Raum. Zum Einsatz kommen soll eine Verklebetechnik des niederländischen Herstellers Mactwin. Im Falle einer Sprengung soll ein Mechanismus im Inneren der Automaten ausgelöst werden, der die gelagerten Geldscheine zu einem großen Klumpen verklebt. Für die Diebe wäre ihre Beute damit wertlos und ein Diebstahl entsprechend unattraktiv.
In den Niederlanden wird diese Technik bereits angewendet und als Erfolg angesehen. Seit der Einführung hat sich die Zahl der Sprengungen in unserem Nachbarland stark reduziert. Inklusive Einbau soll das System zwischen 5.000 und 7.000 Euro pro Geldautomat kosten.
“Selbstverständlich werden die Sparkassen die Verklebetechnik so bald wie möglich an den Standorten, wo es Sinn ergibt, einsetzen”, äußerte sich Joachim Schmalzl, Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) gegenüber dem Handelsblatt. Als Allheilmittel sieht er die Technik allerdings nicht. Komplett werde man die Täter damit nicht abschrecken können. Womöglich werden diese auch mit noch aggressiveren Methoden reagieren, befürchtet Schmalzl.
Quelle: Handelsblatt