Radko Pavlovec, ein tschechisch-österreichischer Physiker, verfolgt eine eher ungewöhnliche Idee, um den Klimawandel aufzuhalten. Dafür sollen eine Menge Sandsäcke in der Wüste ausgelegt werden.


Bild: SCIENCE MOONSHOT/N+P INNOVATION/Lumobag

Eigentlich soll die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden, um die negativen Folgen für Mensch und Natur zu minimieren. Doch mit jedem Jahr, in dem nicht ausreichend Maßnahmen dafür unternommen werden, erscheint das Ziel immer unrealistischer. Das sieht auch Radko Pavlovec so. Deshalb will der ehemalige Anti-Atomkraft-Beauftragte des Landes Oberösterreich nun zu ungewöhnlichen Mitteln greifen.

Pavlovec möchte Sandsäcke in den Wüsten dieser Welt auslegen lassen. Natürlich keine gewöhnlichen Sandsäcke, sondern welche, die über eine dünne Aluminiumbeschichtung verfügen. So soll die Sonnenenergie über die Säcke reflektiert und die Erderwärmung gebremst werden. Seinen Berechnungen zufolge benötige man eine rund 40.000 Quadratkilometer große Fläche, um das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen zu können. “Verglichen mit den 150.000 Quadratkilometern an Wald, die jedes Jahr der Rodung zum Opfer fallen, ist diese Fläche ziemlich überschaubar”, wird der Physiker vom Standard zitiert.

Technologie & Investoren fehlen

Theoretisch könnte man die benötigte Fläche bis zum Jahr 2031 vollständig präparieren. Doch damit die Säcke vor Ort befüllt und automatisch ausgelegt werden können, benötigt es moderne Technik, die es zunächst noch zu entwickeln gilt. Dafür soll in den nächsten zwei Jahren eine 16 Quadratkilometer große Pilotanlage im Süden Spaniens entstehen.

Auch die Finanzierung könnte sich als problematisch erweisen. Die Kosten für die Herstellung und Befüllung eines einzelnen Sacks beläuft sich auf etwa fünf Euro. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Säcke im Alltag immer wieder repariert oder ausgetauscht werden müssen. Eine konkrete Zahl nennt Pavlovec zwar nicht, doch es sei mit Kosten in Milliardenhöhe zu rechnen. So bleibt nur abzuwarten, ob das Konzept wirklich eine Zukunft hat.

Quelle: derStandard

5 2 votes
Article Rating