Ein Microsoft-Mitarbeiter hat das Unternehmen über mehrere Monate hinweg um rund zehn Millionen US-Dollar betrogen. Dafür wurde er nun zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.


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Der junge Entwickler, der sich selbst Vova nennt, war bei Microsoft angestellt, um gemeinsam mit seinem Team die E-Commerce-Infrastruktur zu testen. Die Aufgabe war es, Einkäufe in Microsofts Online-Store zu simulieren und mögliche Fehler aufzuspüren. Dafür nutzten sie präparierte Kreditkarten, die vom System automatisch erkannt wurden und dafür sorgen sollten, dass die bestellten Waren nie ausgeliefert werden. Doch Vova entdeckte, dass dieser eingebaute Schutz nicht für den Kauf von Geschenkkarten galt.

Anstatt den Fehler zu melden, entschied er sich dazu, ihn einfach für seine persönlichen Zwecke auszunutzen. Zunächst begann er klein, mit einzelnen Geschenkkarten im Wert zwischen 10 und 100 US-Dollar. Doch mit der Zeit steigerte er sich immer weiter rein. Er nutzte die Logins seiner Kollegen, um seine Identität zu verschleiern und schreib eine Software, welche die Einkäufe größtenteils automatisiert durchführte. So konnte er innerhalb von zwei Jahren insgesamt 152.000 Xbox-Geschenkkarten im Wert von etwas mehr als zehn Millionen US-Dollar erbeuten.

Im Internet verkaufte er die Gutscheine mit 55 Prozent Rabatt weiter. Dabei suchte er gezielt noch Großkunden, die mit Bitcoin zahlten. Vom Geld kaufte er sich unter anderem ein Haus am See und einen brandneuen Tesla. Eine Jacht und ein Wasserflugzeug standen ebenfalls auf seiner Einkaufsliste, wie Bloomberg berichtet.

Doch diesen Luxus wird er wohl nie genießen können. Microsofts “Fraud Investigation Strike Team” bemerkte einen unerklärlichen Anstieg von Geschenkkarten-Einkäufen und ging der Sache auf den Grund. Schnell stellte man fest, dass es sich um einen Insider-Job handeln musste. Nachdem die Finanzbehörden schließlich den Zahlungsverkehr der Bitcoins nachverfolgen konnte, wurde Vova im Februar 2020 angeklagt und wegen Geldwäsche, Identitätsdiebstahls, Postbetrugs sowie der Einreichung falscher Steuererklärungen verurteilt. Am Ende brachte ihm der Betrug eine Geldstrafe in Höhe von acht Millionen Dollar und eine Gefängnisstrafe bis 2027 ein. Und die Geschenkkarten wurden, sofern noch nicht eingelöst, allesamt deaktiviert. Die gesamte Geschichte mit einigen weiteren Details findet ihr bei Bloomberg.

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