Habt ihr euch jemals überlegt, was man alles mit einem dritten Daumen machen könnte? Ein Experiment am University College London hat gezeigt, wie intuitiv der Mensch einen zusätzlichen Daumen nutzen und wie schnell man sich an ihn gewöhnen würde.


Bild: Third Thumb (University College London)

Entwickelt wurde der “Daumen aus dem 3D-Drucker” von der Designerin Dani Clode. Er wird am Arm befestigt und über Sensoren an den großen Zehen beider Füße gesteuert. Richtig genutzt werden kann die Prothese also nur, solange man still steht oder sitzt.

Insgesamt 20 Probanden und Probandinnen durften die außergewöhnliche Prothese ausprobieren. Dafür hatten sie fünf Tage Zeit. Das Ergebnis: Selbst nach dieser vergleichsweise kurzen Zeitspanne hatten sie sich schnell an ihren zusätzlichen Daumen gewöhnt. So wurde er beispielsweise dafür genutzt, um die Kaffeetasse zu halten und gleichzeitig umzurühren, oder um den Schlüssel aus der Hosentasche zu holen, während man gleichzeitig noch das Smartphone benutzte.


Bild: Third Thumb (University College London)

Die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten seien kreativ und völlig intuitiv gewählt worden, heißt es in dem Bericht des Forschungsinstituts. Selbst mit verbundenen Augen konnte die Prothese problemlos genutzt werden. Zudem gaben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an, den zusätzlichen Daumen nach dem Ende des Tests zu vermissen. Er sei schnell ein fester Bestandteil des Körpers geworden.

Auswirkungen auf die Gehirnaktivität der Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten ebenfalls beobachtet werden. Jeder einzelne Finger ist in unserem Gehirn individuell abgebildet. Während des Tests verringerten sich jedoch die individuellen Abgrenzungen. Eine Woche nach Beendigung des Experiments konnten die Veränderungen aber nicht mehr nachgewiesen werden.

Quelle: University College London

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