Seit wenigen Tagen ist Cyberpunk 2077 im Handel erhältlich. Auch wir konnten uns in der Zwischenzeit einen ersten Eindruck von dem Spiel verschaffen. Bewaffnet mit einer RTX-fähigen Grafikkarte von Nvidia haben wir uns angeschaut, wie das Spiel mit Raytracing läuft und ob deutliche Unterschiede zu erkennen sind.
Kurz zu unserem Testsystem: Unser PC läuft mit einer Nvidia Geforce RTX 2080 Ti, einem Intel Core i9-10900KF und 64 Gigabyte DDR4-RAM. Gespielt wurde in WQHD (2.560 x 1.440 Pixel), mit Grafikeinstellungen auf “Ultra”. Raytracing stand ebenfalls auf “Ultra”, was der zweithöchsten Stufe entspricht.
Raytracing: Es werde Licht!
Cyberpunk 2077 gilt als Paradebeispiel für Raytracing, da das Feature dort in verschiedensten Situationen zum Einsatz kommt. In Night City gibt es gefühlt an jeder Ecke detailreiche Reflexionen, weich auslaufende Schatten und diffuse Beleuchtungen zu sehen. Was zunächst nach einem übertriebenem Effektgewitter klingen mag, ist in Wirklichkeit aber recht dezent gelöst. Wir haben euch ein paar Beispiele herausgesucht.
Raytracing: Aus // Raytracing: Ultra
Auf den ersten Blick sehen sich die beiden obigen Bildausschnitte sehr ähnlich. Doch beim genaueren Hinsehen werden mehrere kleine Unterschiede sichtbar. Zum einen ist die Spiegelung in der Pfütze deutlich detaillierter, sobald Raytracing aktiviert ist. Zum anderen wird die Wand durch die Neonröhren am linken Bildabschnitt zusätzlich beleuchtet. Dadurch wirkt die Szenerie gleich viel realistischer.
Raytracing: Aus // Raytracing: Ultra
Auch bei Tageslicht sind die grafischen Verbesserungen durch Raytracing zu erkennen. Man muss sich nur die Schatten in den Containern, hinter dem “Buck-A-Slice” Schild sowie an den Palmen im Hintergrund anschauen. Schwarzwerte und Formen der Schatten sind merklich besser getroffen.
Die Intensität der Beleuchtungseffekte hängt natürlich immer von der jeweiligen Situation ab. An gewissen Orten fallen die Änderungen stärker ins Gewicht als an anderen, wie ein Besuch in Lizzie’s Bar zeigt. Ohne Raytracing wirkt die Kulisse sehr dunkel und fast ein wenig trist.
Mit aktiviertem Raytracing sieht die Sache schon ganz anders aus. Die zusätzliche Umgebungsbeleuchtung der blauen Neonröhren sorgt dafür, dass viel mehr Details zur Geltung kommen. Hinzu kommen schicke Spiegelungen auf dem Tisch.
Insgesamt gesehen sind die Raytracing-Effekte in Cyberpunk 2077 eher zurückhaltend. Für sich genommen wird man die meisten der kleinen Änderungen kaum bemerken – mit Ausnahme von auffälligen Spiegelungen in Fenstern und Waser. Aber: im Verbund sorgen sie für eine viel realistischere Atmosphäre. Besonders deutlich wird das natürlich bei Nacht, wenn die Neonlichter der Stadt richtig zur Geltung kommen. Doch auch bei Tageslicht wirkt das Gesamtbild einfach stimmiger.
Der Einfluss auf die Performance
Die optischen Verbesserungen haben allerdings ihren Preis. Mit unserer Geforce RTX 2080 Ti und den Grafikeinstellungen auf “Ultra” stoßen wir in Night City immer wieder an die technischen Grenzen. Im Durchschnitt liegen wir zwar über der 30-FPS-Marke, doch kleinere Framedrops führen des Öfteren zu störenden Rucklern. Nvidia bietet jedoch eine Lösung an: DLSS!
DLSS sorgt dafür, dass das Bild in einer niedrigeren Auflösung berechnet und anschließend von einer künstlichen Intelligenz hochskaliert wird. Und das Ergebnis ist durchaus beeindruckend. Sobald wir DLSS aktivieren, landen wir im Bereich der 50 FPS. Alles läuft flüssig und rein optisch ist das Bild in der Einstellungsstufe “Qualität” auch nicht von nativem WQHD zu unterscheiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Raytracing bietet in Cyberpunk 2077 einen echten Mehrwert. Natürlich bleiben wir nicht alle fünf Minuten stehen, um Reflexionen und Schatten zu bewundern. Doch die realistischere Beleuchtung sorgt insgesamt für ein noch immersiveres Spielgefühl. Und dank DLSS stimmt auch die Performance. Zur Erinnerung: Leistungstechnisch bewegt sich unsere RTX 2080 Ti in etwa auf dem Niveau einer RTX 3070 – und die ist bereits ab 500 Euro erhältlich.