Die EU-Kommission möchte einen Großteil des Kupfergeldes abschaffen. Im Fokus stehen die Ein- und Zwei-Cent-Münzen, die laut einem Arbeitspapier immer mehr “Nachteile und Herausforderungen” mitbringen.



Schon seit Jahren wird über den Sinn von Kupfermünzen diskutiert. Für Verbraucher sind sie häufig nur lästig. Im Handel sind sie hingegen ein willkommenes Instrument, um die Preise kleiner wirken zu lassen: 4,99€ lesen sich einfach besser als 5€.

Heute wird sich die EU-Kommission über die Einführung einer “allgemeinen Rundungsregel” beraten. Die Niederlande, Finnland und Belgien nutzen diese Praktik bereits in einem 5-Cent-Schritt. Angenommen, ein Einkauf kostet 2,98€ und man bezahlt mit 3€, so bekommen Kunden kein Rückgeld ausgehändigt. Kostet der Einkauf hingegen 2,97€, dann reicht es mit 2,95€ zu zahlen.

Kosten höher als Nutzen

Ein Befürworter der Rundungsregel ist der CDU-Abgeordnete Jens Gieseke. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er: “Die Kosten für die Produktion dieser Kleinstmünzen sind höher als ihr Nutzen: So kostet die Produktion einer Ein-Cent Münze 1,65 Cent”.

Wie die Erfahrung gezeigt hat, werden Ein- und Zwei-Cent-Stücke regelmäßig aus dem Geldbeutel aussortiert und zu Hause gehortet. Statistisch gesehen besitzt jeder Bürger 145 solcher Münzen. Das sorgt dafür, dass immer mehr Nachschub in Umlauf gebracht werden muss. Seit der Einführung 2002 hat sich die Anzahl der Münzen bereits vervierfacht.

Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber sieht das Vorhaben hingegen kritisch. “Es darf hier keinesfalls der Einstieg in den Bargeldausstieg vorbereitet werden”, meint Ferber. Der Plan müsse “alle Alarmglocken schrillen lassen”.

Via: heise online

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