1&1 geht eine Kooperation mit Vodafone ein und bietet seinen Kunden nun 5G. Der Anbieter gab zudem bekannt, dass man als eigenständiger Netzbetreiber an den Start gehen will.


Bild: 1&1

1&1 hatte bislang lediglich ein sehr kleines Netz und war auf externe Hilfe angewiesen, um seinen Kunden gute Leistungen anbieten zu können. Diese Hilfe erfolgte in Form einer Kooperation mit O2. Bislang konnten Kunden daher im Netz von Telefonica Deutschland LTE-Qualität genießen – 5G gabs allerdings nicht. Dies war expliziter Teil der Vereinbarung zwischen O2 und 1&1.

Am 02. August gab der Mobilfunkanbieter aus Montabaur nun überraschend bekannt, dass man eine “langfristige, exklusive” Vereinbarung mit Vodafone geschlossen habe. Diese Vereinbarung bedeutet für 1&1-Kunden, dass sie in Teilen Deutschlands, in denen das 1&1-Netz nicht ausreicht, im Vodafone-Netz unterwegs sein können – inkl. 5G Verbindung! Zukünftige Standards sind hierbei eingeschlossen. Spätestens ab dem 01. Oktober 2024 soll die Vereinbarung in Kraft treten. Solange erfolgt der Zugriff auf das O2-Netz, allerdings eben ohne 5G. Zunächst ist eine Laufzeit von fünf Jahren geplant. 1&1 besitzt aber das Recht, diese Laufzeit bis zu zweimal um jeweils fünf Jahre zu verlängern zu können, mit anschließender dreijähriger Übergangszeit. Die Übereinkunft könnte sich also auf ganze 18 Jahre erstrecken.

Ende September möchte 1&1 dann sein eigenes Mobilfunknetz an den Start bringen. Sobald das National Roaming durch Vodafone einsatzbereit ist, sollen bei 1&1 auch endlich 5G-Mobilfunktrarife angeboten werden.

Ausbau kommt nur schleppend voran

Dass 1&1 in Deutschland neben der Telekom, Vodafone und O2 als vierter Netzbetreiber an den Start gehen will, ist schon länger kein Geheimnis mehr. Bereits im Juni 2019 sicherte sich das Unternehmen 1&1 Drillisch bei einer 5G-Frequenzauktion 50 MHz im Frequenzbereich 3,6 GHz und 20 MHz im Bereich 2 GHz. Der Ausbau des eigenen Netzes läuft aber bislang nicht wie geplant. Ende 2022 wurde bekannt, dass 1&1 nicht wie geplant 1000 Antennenstandorte in Deutschland ausgebaut hat, sondern lediglich fünf. Bis zum 30. Juni 2023 hatte sich diese Zahl immerhin auf 40 erhöht.

Ausblick

Wir dürfen gespannt sein, wie sich der vierte im Bunde in Zukunft schlagen wird. Bis das Handynetz stabil genug ist, surfen Kunden zunächst noch im 4G-Netz von O2, bevor spätestens im vierten Quartal 2024 der Sprung in das 5G-Netz von Vodafone erfolgt. Wann man bei 1&1 nicht mehr auf fremde Netze angewiesen sein wird, kann aktuell nicht abgesehen werden.

Quelle: 1&1

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