Rockstar Games, der Publisher von gefeierten Spielereihen wie Grand Theft Auto und Red Dead Redemption, soll gecrackte Spiele bei Steam verkauft haben. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Ein DRM-Schutz (Digital Rights Management) wird von Publishern eingesetzt, um das Kopieren und unrechtmäßige Verbreiten der eigenen Spiele zu verhindern. Mithilfe einiger Tricks lassen sich Spiele jedoch cracken und der Schutz damit aushebeln. Ausgerechnet einer der größten Publisher soll das in der Vergangenheit gemacht haben – bei den eigenen Spielen.
Zunächst hatte der YouTuber Vadim M herausgefunden, dass Rockstar Games einen solchen Crack in Manhunt und Max Payne 2 eingebaut hatte. Wenig später entdeckte ein Spielemodder, dass auch Midnight 2 mit einem Crack gegen Kopierschutzmaßnahmen ausgestattet wurde. Vermutlich sorgte dieser Crack damals auch für zahlreiche Abstürze unter Windows Vista.
Die verwendeten Cracks sollen von der Gruppe Razor 1911 stammen. Diese konnten sich eine Reaktion auf die Enthüllungen nicht verkneifen. Auf der Kurznachrichtenplattform X (ehemals Twitter) schreiben sie: “*Hust Hust* Regel Nummer 1: verkaufe keine Warez”. Der Begriff Warez steht umgangssprachlich für illegale Kopien von Computerprogrammen.
*cough cough* First rule: Don’t sell warez. https://t.co/hkgU6GpRTr
— RAZOR 1911 (@razor) September 6, 2023
Warum genau Rockstar Games die eigenen Spiele in gecrackter Form bei Steam angeboten hat, ist nicht bekannt. Eine offizielle Stellungnahme des Publishers ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erfolgt. Die Entscheidung könnte etwas mit den hohen Lizenzgebühren zu tun gehabt haben, die für die Verwendung eines DRM-Schutzes anfallen. Für alte Titel wäre es wohlmöglich profitabler, sie einfach wieder ohne Kopierschutz anzubieten.
Ebenso unklar ist die rechtliche Lage. Immerhin ist der Verkauf von gecrackten Spielen eigentlich verboten. Theoretisch könnte Razor 1911 sogar rechtliche Schritte gegen den Publisher einleiten, weil er ihre Crack-Software ohne Erlaubnis nutzte. Da sich die Warez-Gruppe damit jedoch selbst in Schwierigkeiten bringen würde, ist das wohl ziemlich unwahrscheinlich.
Quelle: BleepingComputer