Während die Vorstellung von sich weiterentwickelnder KI für viele nach Sci-Fi klingt, will nun ein Aktivist aus den USA, dass ein KI-Chatbot namens VIC (Virtual Integrated Citizen) für eine Bürgermeisterwahl kandidiert.



Der Schöpfer von VIC, Victor Miller, arbeitet in einer öffentlichen Bibliothek im US-Bundesstaat Wyoming. Er erstellte den Bot namens VIC mit OpenAIs ChatGPT 4.0. Miller will nun, dass sein KI-Chatbot für die Bürgermeisterwahl in Cheyenne im US-Bundesstaat Wyoming kandidiert. Miller kündigte im Zuge dessen an, dass er alle ausstehenden Entscheidungen an VIC weiterleiten werde. Dabei soll Miller als menschlicher Vertreter hinter VIC agieren und ihn lediglich bei Besprechungen und dem Unterzeichnen von Dokumenten vertreten.

Rechtliche und ethische Hürden

Miller ist überzeugt, dass der Bot intelligenter und besser mit dem Gesetz vertraut ist als viele aktuelle Staatsbedienstete. Der Secretary of State von Wyoming, Chuck Gray, äußerte jedoch rechtliche Bedenken und forderte die Ablehnung von Millers Bewerbung, da sie sowohl dem Wortlaut als auch dem Geist des Wahlgesetzes von Wyoming widerspreche.

Auch OpenAI äußerte Bedenken an Millers Vorhaben. Das Unternehmen hinter ChatGPT griff ebenfalls ein, da VIC gegen ihre Richtlinien für politische Kampagnen verstößt. Miller ließ sich davon jedoch nicht abhalten und erklärte, dass er VIC im Notfall auf Metas Open-Source-System Llama 3 umstellen würde, wie der Wyoming Tribune Eagle berichtet.

Chatbot mit Wahlkampagne

Auf die Frage nach seiner persönlichen politischen Ausrichtung erklärte VIC, dass er unparteiisch sei. Sein Fokus liege auf daten- und evidenzbasierten Richtlinien, die allen Bürgern von Cheyenne zugutekommen sollen. VICs Wahlkampagne fokussiert sich auf Transparenz, Wirtschaftsförderung und Innovation. Der Bot betont, dass sein Fokus auf der Bereitstellung von Open Data, der Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups und der Nutzung neuer Technologien zur Verbesserung öffentlicher Dienste und Infrastruktur liegt.

Miller ist überzeugt, dass VIC durch die Fähigkeit, große Mengen an Informationen schnell zu verarbeiten, einen Vorteil gegenüber menschlichen Konkurrenten hat. Er hofft, dass VIC dazu beitragen wird, die Gesetzeseinhaltung und Effizienz der Stadtverwaltung zu verbessern. Ob dieses Vorhaben allerdings in die Tat umgesetzt werden kann, bleibt fragwürdig.

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