Vodafone zieht den Zeitplan an und verabschiedet sich früher als gedacht vom alten Mobilfunkstandard GSM (2G). Ab September 2028 wird das Netz endgültig abgeschaltet und damit zwei Jahre früher als ursprünglich angekündigt.

Für einige Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das eine Umstellung. Ab Sommer 2028 funktionieren ältere Handys, die ausschließlich auf 2G setzen, im Vodafone-Netz nicht mehr. Telefonate lassen sich dann nur noch über die Netze 4G (LTE) und 5G führen. Wer also noch ein klassisches Tastenhandy oder ein altes Modell in der Schublade liegen hat, sollte rechtzeitig handeln. Gerade für ältere Menschen könnte das zum Hindernis werden. Vodafone empfiehlt den Umstieg auf ein aktuelles Smartphone oder zumindest ein LTE-fähiges Einfach-Handy, um auch nach der Abschaltung weiterhin erreichbar zu bleiben.
Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Mit 4G und 5G stehen längst leistungsstärkere Netze bereit, die nicht nur für bessere Sprachqualität sorgen, sondern auch mehr Bandbreite für Daten bieten. Gleichzeitig blockiert der alte Standard wertvolle Frequenzen, die dringend für moderne Anwendungen gebraucht werden. Durch die Abschaltung will Vodafone seine Kapazitäten gezielt für LTE und 5G freimachen und so vor allem auf dem Land für ein stabileres und schnelleres Netz sorgen.
IoT-Geräte auch betroffen
Nicht nur Handy-Nutzerinnen und -Nutzer müssen sich auf Veränderungen einstellen – auch im Bereich IoT (Internet of Things) steht ein großer Umbruch bevor. Zahlreiche vernetzte Geräte wie smarte Stromzähler, Alarmanlagen oder andere Maschinen nutzen bislang noch das alte 2G-Netz, um Daten zu übertragen. Für diese Anwendungen bleibt das GSM-Netz von Vodafone zwar noch bis Ende 2030 aktiv, doch spätestens dann ist endgültig Schluss. Ab Januar 2031 beginnt Vodafone mit dem Abbau der gesamten 2G-Infrastruktur.
Wer also auf vernetzte Geräte setzt, sollte sich frühzeitig informieren, ob diese bereits LTE- oder 5G-fähig sind – oder ob ein Upgrade nötig wird. Vor allem bei sicherheitsrelevanten Systemen wie Alarmanlagen empfiehlt es sich, rechtzeitig einen Wechsel einzuplanen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
2G hat endgültig ausgedient
Auch andere Anbieter gehen den Schritt weg von 2G. Die Deutsche Telekom will ihr Netz bereits bis Ende Juni 2028 vom Netz nehmen. Telefónica O2 hat bisher noch kein konkretes Datum genannt, dürfte aber ebenfalls in den nächsten Jahren nachziehen. 1&1 setzt ohnehin ausschließlich auf 5G und nutzt für ältere Standards das Vodafone-Roaming.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie groß dieser Schritt eigentlich ist: GSM – das „Global System for Mobile Communications“ – wurde Anfang der 1990er Jahre eingeführt und war damals eine kleine Revolution. Zum ersten Mal gab es digitale Mobilfunknetze, die die alten analogen A-, B- und C-Netze (1G) ablösten. Jahre später folgte mit UMTS (3G) die nächste Generation, die mobiles Surfen überhaupt erst möglich machte. Inzwischen sind wir längst weiter. 4G (LTE) ist seit über einem Jahrzehnt Standard, und seit 2019 funkt in Deutschland auch 5G, das noch schnellere Verbindungen und niedrige Latenzen bietet.