Kupfernetze und Glasfaser parallel zu betreiben, ist teuer – und auf Dauer schlicht nicht wirtschaftlich. Deshalb soll das alte DSL-Netz nach und nach vom Netz gehen. Die Bundesnetzagentur hat jetzt ein Impulspapier veröffentlicht, das die Weichen für einen geregelten Umstieg stellt.

Im Fokus steht die sogenannte „Kupfer-Glas-Migration“: Das Ziel ist klar – weg von der veralteten Kupfertechnologie, hin zu modernen Glasfaseranschlüssen. Um den Übergang möglichst geordnet zu gestalten, setzt die Behörde auf ein Drei-Phasen-Modell, das den schrittweisen Abschied vom DSL-Zeitalter ermöglichen soll.
Bevor das Kupfer endgültig in Rente geschickt wird, müssen die Spielregeln klar sein – und zwar für alle Beteiligten. Genau hier setzt das Impulspapier an:
- Rechtlicher Rahmen: Wer darf wann abschalten, wie laufen Kündigungsfristen, welche Rechte haben Endkunden? All das soll klar definiert werden, damit es später kein böses Erwachen gibt.
- Wirtschaftliche Bedingungen: Glasfaser-Ausbau kostet Milliarden. Das Papier legt fest, wie Investitionen geschützt und gleichzeitig ein fairer Wettbewerb gewährleistet werden.
- Technische Leitplanken: Von Migrationsprozessen bis zu Mindestanforderungen an die neuen Netze – die Behörde möchte sicherstellen, dass der Umstieg reibungslos funktioniert und niemand im Digital-Off landet.
Das Dokument versteht sich ausdrücklich als Diskussionsgrundlage. Alle Marktteilnehmer – Netzbetreiber, Stadtwerke, Wettbewerber sowie Verbraucherverbände – sind eingeladen, Stellung zu nehmen und den Regulierungsrahmen mitzuformen. Erst wenn dieser Dialog abgeschlossen ist, wird aus dem Impuls ein verbindlicher Fahrplan für die große Migration vom Kupferdraht zur Glasfaser.
DSL & Glasfaser: Aktueller Stand in Deutschland
Trotz ehrgeiziger Ausbaupläne steckt Deutschland beim Glasfaseranschluss vielerorts noch in den Kinderschuhen: Rund die Hälfte aller Haushalte ist bislang gar nicht direkt an ein Glasfasernetz angebunden. Und selbst dort, wo die schnelle Leitung bereits verfügbar wäre, hält sich das Interesse in Grenzen.
Nur etwa ein Viertel der erschlossenen Haushalte nutzt Glasfaser auch tatsächlich aktiv. Viele Verbraucher sind offenbar noch zufrieden mit ihrem bestehenden DSL-Anschluss – oder scheuen den Wechsel aus Kostengründen, Unsicherheit oder schlicht Bequemlichkeit. Doch wenn es nach der Bundesnetzagentur geht, soll sich das bald ändern.
Bundesnetzagentur: So läuft der Wechsel
Außerdem will die Bundesnetzagentur den Wechsel von alten Kupferleitungen auf moderne Glasfaser möglichst reibungslos gestalten – und hat dafür ein dreistufiges Vorgehen vorgestellt.
Phase 1: Freiwillige Migration
Im Idealfall läuft alles ganz ohne Zwang: Netzbetreiber setzen auf attraktive Glasfaser-Angebote und hoffen, dass Kundinnen und Kunden von selbst umsteigen. Dabei gilt das sogenannte Open-Access-Prinzip – auch Drittanbieter dürfen die neuen Leitungen nutzen und eigene Tarife anbieten.
Phase 2: Der Umstiegsplan
Sobald in einem Gebiet genügend Haushalte gewechselt haben, kann der Netzbetreiber einen offiziellen Abschaltplan bei der Bundesnetzagentur einreichen. Die Behörde prüft das Vorhaben, legt Regeln für Kündigungen und Wechsel fest und veröffentlicht den Plan zur öffentlichen Stellungnahme. Erst danach fällt die finale Entscheidung über die regionale Abschaltung.
Phase 3: Abschaltung des Kupfernetzes
Sind alle Voraussetzungen erfüllt und alle Haushalte technisch migriert, wird das alte Kupfernetz endgültig abgeschaltet. Kundinnen und Kunden sollen frühzeitig informiert und auf passende Alternativen hingewiesen werden – damit am Ende niemand im digitalen Dunkeln sitzt.
Aus Kostengründen nicht wechseln, ist für viele ein Argument.
Wenn dann auch keine Streamingdienste genutz werden ( auch kosten ) oder noch Kabel oder Sat TV vorhanden ist, scheut die Mehrkosten.
Endlich über Glasfaser Faxen! Ein Traum geht in Erfüllung.