Was früher nach reiner Science-Fiction klang, rückt dank ambitionierter Ingenieurprojekte ein kleines Stück näher an die Realität. Mit dem Konzept für das Generationenraumschiff Chrysalis wagen Forscher nun einen Blick in eine mögliche Zukunft, in der Menschen eines Tages zu den Sternen aufbrechen könnten.


Quelle: Projekt Hyperion

Im Rahmen des Projekt-Hyperion-Designwettbewerbs hat ein internationales Ingenieurteam den Entwurf für Chrysalis vorgestellt. Die ganze Präsentation des Projekts gibt es auf Canva zu sehen. Das interstellare Großraumschiff soll eine multigenerationale Reise zum Sternensystem Alpha Centauri ermöglichen – genauer gesagt zum erdgroßen Exoplaneten Proxima Centauri b, der als potenziell bewohnbar gilt.

Chrysalis: Platz für bis zu 2.400 Personen

Mit einer Länge von rund 58 Kilometern wäre die Chrysalis ein wahrer Koloss im All. Im Raumschiff könnten bis zu 2.400 Menschen Platz finden – im Schnitt sollen jedoch etwa 1.500 Personen an Bord leben, um soziale Stabilität und Lebensqualität über die gesamte, rund 400 Jahre lange Reise zu sichern.

Der Aufbau des Schiffs erinnert an eine russische Matrjoschka-Puppe: Im Kern befinden sich Shuttles, Kommunikationsanlagen und die zentrale Infrastruktur. Darum gruppieren sich verschiedene Schichten – zunächst Habitate für Pflanzen, Pilze, Mikroben und Nutztiere, um eine autarke und vielfältige Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten.



Weitere Schalen beherbergen Gemeinschaftsbereiche wie Schulen, Krankenhäuser, Bibliotheken und Parks, gefolgt von Wohn-, Industrie- und Forschungseinrichtungen. Den äußeren Abschluss bildet ein robotergestützter Speicherbereich, der Materialien und Ressourcen für die lange Reise lagert.


Quelle: Projekt Hyperion / So könnte es im Inneren des Raumschiffs aussehen

Natürlich darf auch eine KI an Bord nicht fehlen. Sie soll nicht nur Wissen für künftige Generationen bewahren, sondern auch soziale Prozesse steuern und helfen, Konflikte zu vermeiden – ein entscheidender Faktor für eine jahrhundertelange Reise. Bevor es jedoch ins All geht, ist eine außergewöhnliche Vorbereitungsphase geplant: Die erste Generation der Crew soll 70 bis 80 Jahre in einer abgeschiedenen Antarktisstation leben, um Isolation und extreme Umweltbedingungen zu trainieren.

Noch ist Chrysalis allerdings reine Zukunftsmusik – Schlüsseltechnologien wie leistungsfähige Kernfusionsreaktoren existieren bislang nicht in der benötigten Form. Dennoch überzeugte der Entwurf die Jury des Projekt-Hyperion-Wettbewerbs auf ganzer Linie. Er erhielt den ersten Platz, ein Preisgeld von 5.000 US-Dollar und viel Lob für die durchdachte Systemarchitektur sowie die modulare Habitatstruktur. Was hältst du von einem solchen Projekt? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen. 😉

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