Microsoft erweitert seine Kollaborationsplattform Teams um ein Feature, das für Diskussionen sorgen dürfte. Ab Dezember 2025 kann die Software wohl automatisch erkennen, ob Mitarbeiter tatsächlich im Büro sind.


Quelle Microsoft

Wie mehrere Tech-Portale berichten, darunter Tom’s Guide und Windows Central, will Teams dazu die Verbindung mit dem firmeneigenen WLAN auswerten. Erkennt die Plattform, dass ein Gerät im Unternehmensnetz hängt, wird der Status automatisch auf „im Büro“ gesetzt. Bisher musste man diesen Arbeitsort noch manuell eintragen – etwa um Kollegen bei hybriden Teams zu zeigen, wer gerade vor Ort ist.

Microsoft führt das Feature laut seiner offiziellen Roadmap für Microsoft 365 (ID 488800) ein. Ziel sei es, „hybride Arbeit zu vereinfachen“ und mehr Transparenz bei der Standortanzeige zu schaffen. Ganz ohne Kontrolle läuft das aber nicht: Die Funktion ist standardmäßig deaktiviert und kann nur von der IT-Abteilung aktiviert werden – und zwar mit ausdrücklicher Zustimmung der Mitarbeitenden. Admins dürfen das Feature also nicht heimlich einschalten.

Laut TechRadar Pro nutzt Teams dabei keine GPS-Daten oder dauerhafte Geolokalisierung, sondern allein die Verbindung zu einem vorher definierten Unternehmensnetzwerk. Das klingt harmlos, sorgt aber trotzdem für reichlich Diskussionen. Datenschützer warnen, dass die Funktion schnell zum Überwachungsinstrument werden könnte – vor allem, wenn Firmen sie zur Kontrolle von Homeoffice-Mitarbeitenden einsetzen.

Microsoft Teams: Neues Feature auch in Deutschland?

In Deutschland wäre ein solcher Einsatz ohnehin nur unter engen rechtlichen Voraussetzungen möglich. Laut Experten wie dem Berliner IT-Anwalt Niko Härting müsste der Betriebsrat zustimmen, bevor die Funktion aktiviert werden darf. Ohne eine freiwillige und informierte Einwilligung der Mitarbeitenden wäre das Ganze nicht DSGVO-konform. Auch die offizielle Microsoft-Dokumentation auf learn.microsoft.com bestätigt, dass Admins keine Einwilligung „im Namen der Nutzer“ erteilen dürfen.

Microsoft nennt das Feature „neutral“ und verweist auf die Vorteile für hybride Teams. Kritiker sehen darin aber eine potenzielle Gefahr für Vertrauen und Datenschutz. Ob Teams künftig wirklich nur ein praktisches Tool bleibt – oder sich zum digitalen Detektiv im Büro entwickelt –, hängt letztlich davon ab, wie verantwortungsvoll Unternehmen damit umgehen.

Quellen: Tom’s Guide/Windows Central/TechRadar Pro/Microsoft

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