Erst waren die Grafikkarten unbezahlbar, jetzt zieht der Arbeitsspeicher nach. Seit Monaten klettern die Preise für DDR5-RAM in absurde Höhen. Was dahinter steckt, erfährst du hier.


Quelle: ADATA

Der Trend ist eindeutig und für PC-Nutzerinnen & -Nutzer alles andere als erfreulich. Die Preise für DDR5-Arbeitsspeicher steigen seit Monaten unaufhaltsam, teilweise um bis zu 50 Prozent. Analysten hatten die Entwicklung früh prognostiziert, doch die Geschwindigkeit, mit der sich der Markt verändert, überrascht selbst Brancheninsider. Die Hauptverantwortlichen sind schnell gefunden: Cloudanbieter und KI-Serverfarmen, die in bisher ungekanntem Ausmaß Speicher nachfragen.

RAM: Vom Normalpreis zum Preisschock

Noch vor wenigen Monaten galten DDR5-Kits als verhältnismäßig erschwinglich – inzwischen sind sie für viele Käufer zum Luxusprodukt geworden. Ein Blick auf Geizhals.de zeigt deutlich, wie stark die Preise für DDR5-RAM zuletzt angezogen haben. Ein gängiges 32-GB-Kit (2×16 GB) lag im Juli 2025 noch bei rund 125 Euro, im Oktober werden im Schnitt bereits über 200 Euro fällig.

Das entspricht einem Anstieg von etwa 60 Prozent in nur drei Monaten und die Kurve zeigt weiter nach oben. Auch größere Kits mit 64 GB folgen demselben Trend: von etwa 180 Euro im Sommer auf rund 300 Euro im Herbst. Laut Branchenangaben besteht eine akute Angebotsknappheit. Der Grund: eine enorme Nachfrage seitens großer Cloud-Dienstleister, die ihre KI-Infrastruktur massiv ausbauen.

Hersteller bestätigen, dass der Markt derzeit angespannt ist. Laut einem Bericht der DigiTimes, der sich auf Adata-Vorstand Simon Chen beruft, besteht eine akute Angebotsknappheit. Der Grund: Eine enorme Nachfrage seitens großer Cloud-Dienstleister, die ihre KI-Infrastruktur massiv ausbauen. „Wir konkurrieren beim Bestand nicht mehr mit anderen Herstellern, sondern mit Cloud-Anbietern“, erklärt Chen.

Diese Unternehmen benötigen enorme Mengen an Arbeitsspeicher, um KI-Modelle zu trainieren und Server zu betreiben – mit der Folge, dass für den Endverbrauchermarkt immer weniger verfügbar bleibt.

Der Einfluss der KI-Industrie

Dass die Künstliche Intelligenz nicht nur GPUs, sondern inzwischen auch RAM verknappt, ist ein weiteres Symptom des massiven technologischen Umbruchs. Während die Nachfrage im Rechenzentrumsbereich explodiert, reagieren Speicherhersteller mit gezielten Produktionsdrosselungen, um ihre Margen stabil zu halten.

Branchenprognosen deuten darauf hin, dass die Preise bis Ende 2026 um weitere 30 Prozent steigen könnten. Für den klassischen PC-Markt bedeutet das: Wer derzeit aufrüsten möchte, sollte sich auf deutlich höhere Kosten einstellen und zwar dauerhaft.

Konsequenzen für den Markt

Kurzfristig ist keine Entspannung in Sicht. Die Hersteller liefern bevorzugt an Großkunden, während der Retail-Markt mit steigenden Preisen und knapper Verfügbarkeit kämpft. Wer aktuell ein neues System plant, kann höchstens auf DDR4-Speicher ausweichen – dort sind die Preise bislang stabil geblieben.

Langfristig aber dürfte sich der Trend fortsetzen: Die Nachfrage nach Hochleistungsspeicher wird weiter steigen, angetrieben von KI, Cloud und Datenanalyse. Für Privatanwender bleibt nur, Aufrüstungen gezielter zu planen und den Markt genau im Blick zu behalten.

Quellen: GameStar/DigiTimes/Geizhals.de

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