Instagram will ab sofort Teen-Konten mehr einschränken, um Jugendliche besser vor unerwünschten Kontakten und ungeeigneten Inhalten zu schützen. Eltern erhalten nun mehr Kontrolle über die Aktivitäten ihrer Kinder auf der Plattform.


Quelle: Canva

Instagram führt für Nutzer unter 16 Jahren verpflichtende Teen-Konten ein, um Eltern mehr Kontrolle zu geben und den Schutz zu verbessern. Alle bestehenden Konten dieser Altersgruppe werden auf “privat” umgestellt, dadurch müssen Follower persönlich akzeptiert werden. Außerdem können nicht-Follower keine Inhalte sehen oder interagieren. 16- und 17-Jährige können diese Einstellungen anpassen, während 13- bis 15-Jährige die Zustimmung eines Elternteils benötigen, um die Privatsphäre-Einstellungen zu ändern. Instagram betont, dass diese Maßnahmen die Bedürfnisse von Jugendlichen und Eltern berücksichtigen.

Weniger Mobbing, mehr Schlaf

Zusätzlich können Jugendliche auf Instagram nur von Nutzern markiert oder erwähnt werden, denen sie folgen, was die Interaktionsmöglichkeiten stark einschränkt. Zudem sind bereits die strengsten Filter für die Nachrichten/Kommentare-verbergen-Funktion standardmäßig aktiviert, um anstößige Begriffe und potenzielles Mobbing zu blockieren.


Quelle: Instagram

Die neuen Maßnahmen umfassen außerdem auch eine Zeitbeschränkung: Jugendliche können die App in den Standardeinstellungen nur bis zu 60 Minuten pro Tag nutzen, danach erhalten sie eine Benachrichtigung. Zwischen 22 Uhr und 7 Uhr wird automatisch der Schlafmodus aktiviert, der die Nutzung der App sperrt, Benachrichtigungen stumm schaltet.

Keine Tricks mehr

Doch Teenager sind kreativ genug um diese Einstellungen zu umgehen, indem sie ein falsches Alter angeben. Aber hier hat Instagram mitgedacht. Damit Jugendliche dem Teen-Konto nicht umgehen können arbeitet Instagram an einem Tool, welches Konten von Jugendlichen identifizieren und eigenständig die altersgerechten Einstellungen aktivieren soll. Instagram ist es wichtig, dass Jugendliche dieses System nicht umgehen können und schreibt: “Darum fordern wir sie jetzt an mehr Orten dazu auf, ihr Alter nachzuweisen[…]“.

Freiwillig oder unter Druck?

Ob Instagram seine verschärften Jugendschutzmaßnahmen aus freien Stücken eingeführt hat, bleibt fraglich. In vielen Ländern, insbesondere in der EU, stehen soziale Netzwerke zunehmend unter Druck, die Jugendschutzvorschriften zu erfüllen, wobei die Altersverifikation besonders im Fokus steht. In Australien diskutiert man darüber, Jugendlichen unter 14 Jahren den Zugang zu sozialen Netzwerken komplett zu verbieten oder das Mindestalter sogar auf 16 Jahre zu erhöhen.

Anscheinend nimmt Instagram den Schutz von Jugendlichen ernst und setzt neue Maßstäbe für Online-Sicherheit. Wie effektiv diese Maßnahmen sein werden, bleibt abzuwarten.

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