Während Pure Storage noch vor einiger Zeit die Produktion und den Verkauf von 300 TB SSDs verkündigt hat, planen sie bereits ihren nächsten Schritt. Nun setzt Pure Storage sogar auf 1200 TB SSD-Module.
Shawn Rosemarin, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung bei Pure, erklärte gegenüber Blocks & Files, dass die Begrenzungen von DRAM es verhindern, dass handelsübliche SSDs (Commercial Off-The-Shelf, COTS) Kapazitäten von über 30 TB erreichen können. Für jede 1 TB Speicherplatz wird etwa 1 GB DRAM benötigt. Das bedeutet, dass eine 30-TB-SSD etwa 30 GB DRAM benötigen würde. Das Problem wird größer, wenn man größere Speicherkapazitäten in Betracht zieht, da die Menge an benötigtem DRAM die verfügbare Menge in aktuellen Servern übersteigt.
Dabei hebt Rosemarin drei Hauptprobleme hervor. Erstens: DRAM fällt häufiger aus als NAND. Zweitens: DRAM ist wesentlich teurer. Drittens: Die Energieeffizienz von DRAM ist deutlich niedriger, was zu einem höheren Energieverbrauch führt.
DRAM (Dynamic Random Access Memory) ermöglicht, dass eingehende Daten unabhängig von ihrer ursprünglichen Position auf verschiedenen Speicherzellen geschrieben werden können. DRAM enthält wichtige Informationen und Anweisungen für diese Prozesse, die für die SSD unerlässlich sind. Mit einer zunehmenden Kapazität von SSDs steigt aber auch der Bedarf an DRAM. Das wiederum erhöht die Kosten für die Herstellung von SSDs. Um dieses Problem zu lösen, hat Pure Storage eine Lösung namens Direct Flash Modules (DFMs) entwickelt. Diese DFMs umgehen die Notwendigkeit von DRAM auf der Laufwerksebene. Anstatt DRAM zu verwenden, wird die FTL-Software auf einer systemweiten Ebene im Controller und in der Software von Pure ausgeführt. Dadurch können DFMs schneller und effizienter arbeiten, was es ermöglicht, die Kapazität der SSDs schneller zu erhöhen als bei herkömmlichen SSDs.
Noch kein genauer Zeitpunkt bekannt
Bereits in 2025 plant Pure Storage Festplatten mit 150 TB Speicherplatz zu veröffentlichen. 2026 sollen dann Festplatten mit bis zu 300 TB folgen. Dies sei aber erst der Anfang. Shawn Rosemarine erklärte Blocks & Files: “Wir haben die Absicht, über 300 hinaus zu skalieren, bis hin zu 600 und sogar bis zu 1,2 Petabyte pro DFM.” Ein genauer Zeitpunkt wurde aber bisher nicht genannt.
Dieses Vorhaben könnte allerdings ziemlich teuer werden. Im letzten Jahr sagte das Unternehmen, dass der Preis pro Gigabyte für ihre 300-TB-Festplatte unter 0,15 USD liegen soll. Rechnet man das hoch würde eine 1,2-Petabyte-Festplatte wahrscheinlich über 180.000 USD kosten.