Virtual Reality ist noch eine vergleichbar kleine Nische, daran wird sich auf die Schnelle auch nichts ändern. Grund dafür sind, unter anderem, die bisher relativ hohen Voraussetzungen. An einem leistungsfähigen PC, einer aktuellen Spielkonsole oder zumindest einem Top-Smartphone, kam man bislang eigentlich nicht vorbei, wenn man in die virtuelle Realität eintauchen wollte. Betrachtet man dann noch das zugehörige VR-Equipment, lässt sich dieser Spaß noch einiges kosten. Die neue Oculus Go möchte genau daran ansetzen, denn die VR-Brille soll ganz ohne PC, Konsole, oder Smartphone auskommen.


Oculus Go

Oculus Go

Oculus Go: Simpel und Preiswert

Das Konzept der neuen VR-Brille ist klar. Man möchte die Technologie endlich für alle zugänglich machen und die Handhabung dabei so simpel halten, wie nur möglich. Aus diesem Grund muss man auch kein Smartphone einrasten, kein Kabel anschließen und keine Konsole anwerfen. Die komplette Technik, inklusive Display, befindet sich in der Brille. Mit einem Preis von 219 Euro (für die kleinere Version) soll es sich um das perfekte Einsteigermodell halten. Aber was kann die VR-Brille denn überhaupt alles und auf welche Punkte muss man womöglich noch verzichten? Wir haben uns die Brille etwas genauer angesehen.

Die technischen Details:

Ein Snapdragon 821 von Qualcomm soll im Inneren der VR-Brille für ausreichend Power sorgen. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um einen High-End-Chip, sondern eher um eine gehobenere Mittelklasse-Variante. Zusammen mit Qualcomm hat man jedoch an einem Feature namens “Fixed Foveated Rendering” gearbeitet, um die maximale Leistung aus dem Chip zu kitzeln. In der Praxis reicht es dann auch aus, um ordentliche Bilder auf das Display zu bringen. Der LCD-Bildschirm hat eine Auflösung von 2560×1440 Pixeln (WQHD) und unterstützt bis zu 72 Hertz. Auf zusätzliche Kopfhörer hat man verzichtet, stattdessen wurden die Lautsprecher direkt in der Brille verbaut. Auch wenn die komplette Technik in der VR-Brille steckt, ist sie mit einem Gewicht von 467 Gramm trotzdem noch leicht genug, um ein komfortables Tragen zu ermöglichen.

Oculus Go: Controller

Im Gegensatz zur Playstation VR, Oculus Rift, oder auch der HTC Vive (Pro), bietet die Oculus Go nur drei, statt sechs Freiheitsgrade. Das bedeutet in der Praxis, dass man nur eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit besitzt. Zwar kann man sich mit dem Kopf zur Seite und nach Oben/Unten drehen, allerdings nicht nach vorne lehnen um etwa über eine Klippe zu schauen oder ähnliches. Gleiches gilt für den Controller. Nach vorne Bewegen um einen Schalter zu betätigen? Fehlanzeige!

Das System:

Zum Einsatz kommt Android 7.1 mit einigen nützlichen Features. So kann man dank der Oculus-App auf unzählige Spiele zugreifen, über einen Standard-Browser im Internet surfen, um sich 360° Videos auf YouTube oder Erwachsenenunterhaltungsportalen anzusehen und mit einer Netflix-App sogar aktuelle Serien und Filme schauen. Das Angebot ist vielfältig und weiß durchaus zu überzeugen.

Wie schlägt sich die Oculus Go im Praxistest?

Die VR-Brille lässt sich zunächst unkompliziert und präzise an die eigene Kopfform anpassen. Sie sitzt fest, lässt aber auch noch genügend Freiraum für Brillenträger. Die Qualität des Bildschirms ist insgesamt gut, hat aber ein paar kleinere Makel. So tritt beispielsweise ein leichter “Fliegengittereffekt” auf. Dieser ist zwar nicht sonderlich stark, kann aber in manchen Momenten durchaus stören. Auch das Fixed Foveated Rendering bringt gewisse Nachteile mit sich. Dadurch wird nur die Bildmitte mit der kompletten Qualität aufgelöst. Je weiter man zur Seite schaut, desto geringer wird die Bildqualität. Das fällt einem in der Praxis aber nur auf, wenn man wirklich stark zur Seite schielt.

Netflix / Foto by engadget

Filme und Serien lassen sich komfortabel schauen, egal ob in einem Kino-Szenario oder auf einem riesigen TV im rustikalen Wohnzimmer. Auch wenn die Qualität natürlich nicht ganz mithalten kann, kommt ein sehr angenehmes Kino-Feeling auf – Würde ich meinem Fernseher jederzeit vorziehen. Spiele hingegen können bisher noch nicht auf ganzer Linie überzeugen, allerdings ist die Oculus Go auch gerade erst gestartet. Manche Titel lassen sich, auch im Zusammenspiel mit dem Controller, sehr gut spielen und bieten eine geniale VR-Erfahrung. Bei anderen Games hingegen merkt man die eingeschränkte Bewegungsfreiheit doch schon ziemlich stark. Dann wirkt das Erlebte leider nicht mehr so eindrucksvoll. Auch der Controller wirkt an manchen Stellen leicht deplatziert und lässt Shooter oder Rollenspiele etwas komplizierter wirken, als eigentlich nötig.

Fazit

Die Oculus Go hat gerade im Gaming-Bereich noch seine kleinen Schwächen. Doch letztlich hat man das Konzept der massentauglichen VR-Brille vollends erfüllt. Für 219 Euro (32GB), beziehungsweise 269 Euro (64GB), bekommt man ein großartiges Einstiegsmodell. Beide Modelle sind auch im ALTERNATE Shop erhältlich*. Für Leute, die noch nie etwas mit der virtuellen Realität zu tun hatten und es gerne einmal ausprobieren möchten, lässt sich definitiv eine Empfehlung aussprechen. Die Oculus Go macht die meiste Zeit über großen Spaß, ist total unkompliziert und vergleichsweise günstig in der Anschaffung. Wer jedoch besonders in Games auf die volle VR-Erfahrung setzen möchte, sollte wohl besser auf die teureren Modelle zurückgreifen.

Anmerkung: Auf unserem YouTube Kanal gibt es mittlerweile das passende Review-Video zur Oculus Go!

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