AMD oder Nvidia – Nur eine Glaubensfrage? Wer kennt es nicht? Der PC fährt hoch, auf dem Monitor erscheinen die ersten seltsamen Punkte oder Streifen, eventuell kommt ein graues oder buntes Flackern dazu und irgendwann wird gar nichts mehr angezeigt. Erstmal PC neu starten! Selbes Problem. Erfahrene User testen noch schnell ihre Onboard-Grafikkarte: „Okay funktioniert alles“. Schnell wieder auf die externe Grafikkarte umgesteckt und: ” … wieder Pixelfehler“.

Wenigstens ist die Diagnose damit erstellt: Die Grafikkarte ist hinüber. Schnell die Finanzen gecheckt: „Passt“, Google geöffnet, „Grafikkarte kaufen“ eingeben und …sich von der Auswahl an Grafikkarten erschlagen fühlen. Schnell bekommt man einen groben Überblick: “Da gibt es wohl zwei verschiedene Hersteller, aber welcher davon ist besser? AMD oder Nvidia?” Hier erfahrt ihr alle wichtigen Informationen, die es vor dem Kauf einer neuen Grafikkarte zu beachten gibt. Außerdem gehen wir explizit darauf ein, welche Grafikkarten sich besonders für Gamer lohnen.

AMD oder Nvidia : Möglicher Pixelfehler

Mögliche Pixelfehler auf dem Display

AMD oder NVIDIA: Was gibt es vor dem Kauf einer Grafikkarte zu berücksichtigen?

Der Preis

Der Preis spielt wohl für viele potentielle Käufer die größte Rolle. Grob können Grafikkarten in drei verschiedene Segmente eingeteilt werden: Einsteiger-, Mittel- und Oberklasse. Einsteiger-Grafikkarten sollten maximal 200 €  kosten. Die Mittelklasse liegt zwischen circa 200 € und 300 €. Ab rund 300 € spricht man von Oberklassen-Grafikkarten. Mit der Oberklasse ist in der Regel auch ruckelfreies 4K-Gaming möglich. Auch für ein flüssiges VR-Erlebnis ist eine ordentliche Leistung im High-End-Bereich nötig. Als Gamer empfiehlt sich in der Regel eine Mittel- bis Oberklasse-Grafikkarte. Sollte man aber nur gelegentlich Filme ab einer Auflösung von 720p/1080p (HD-Ready / Full HD) schauen und den Computer hauptsächlich zum Arbeiten benutzen, reicht meist eine günstige Einsteiger-Grafikkarte. Die gibt es von beiden Herstellern und sie sind sowohl preislich als auch technisch etwa auf einem Niveau.

Die Leistung der Grafikkarte

Um die Leistung aktueller Grafikkarten miteinander vergleichen zu können, bieten verschiedene Internetseiten sogenannte  Benchmark-Tests an. So lässt sich z.B. ein Vergleich mit der alten und neuen Grafikkarte ziehen. Zusätzlich gibt es auch Grafikkarten-Tests, um die Performance in aktuellen Videospielen darzustellen. Als Empfehlung gelten stabile 60 fps (Frames per Second). Mindestens 30 fps sollten es für ein flüssiges Spielerlebnis schon sein. Je höher die Auflösung und umso mehr Details, desto schwieriger wird es für die Grafikkarte die gewünschten fps flüssig darzustellen. Als Gamer von CPU intensiven Spielen, wie Civilization VI oder Minecraft, reichen bereits 30 fps für ein flüssiges Bild. Bei aktuellen Action-Shootern wie Battlefield, Call of Duty oder auch Fortnite, sollten es schon 60 fps sein. Denn gerade bei Multiplayer-Spielen, kann der vermeintlich kleine Unterschied von wenigen fps einen merkbaren Unterschied ergeben.

Die Bauform der Grafikkarte

Moderne Grafikkarten benötigen auf dem Mainboard eine Menge Platz. Oft überragen diese mehr als nur den für sie vorgesehenen Slot. Dies ist meist auf die aufwändigen Kühlsysteme zurückzuführen. Weiterhin kann die Länge der Grafikkarte für manche PC-Gehäuse ein Problem darstellen. Daher ist zu empfehlen, vor dem Kauf einen Blick in das Innenleben des Desktop-PCs zu werfen um etwaige Ärgernisse im Vorfeld ausschließen zu können. Universelle Maße gibt es nämlich nicht. Selbst eine aktuelle GTX 1080 gibt es in vielen verschiedenen Varianten, je nachdem welcher Hersteller sie vertreibt.

AMD oder Nvidia : Unterschiedliche Größen

Nvidia GTX 1080 (Mini): Selber Hersteller, aber zwei verschiedene Größen

Stromverbrauch

Um aktuelle Grafikkarten überhaupt zum Laufen zu bringen, wird selbstverständlich einiges an Strom benötigt. Zwar konnte die Effizienz in den letzten Jahren immer weiter gesteigert werden, trotzdem gehören Grafikkarten weiterhin zu den größten Stromfressern im PC-System. Um sie mit genügend Strom versorgen zu können, werden Netzteile in verschiedenen Varianten angeboten. Ältere Netzteile können bei maximaler Auslastung der Grafikkarte an ihre Grenzen stoßen. Deshalb sollte vor dem Kauf in Erfahrung gebracht werden, wie viel Watt die Grafikkarte bei normaler, sowie maximaler Auslastung benötigt und ob das eingebaute Netzteil soviel Watt liefern kann.

Real-Time Ray Tracing

Kürzlich vorgestellt und jetzt schon in aller Munde: Real-Time Ray Tracing! Mit der neuen Grafikkarten-Generation hat NVIDIA wohl möglich den Standard der kommenden Jahre neu definiert. Einfach zusammengefasst steht Ray Tracing für die Möglichkeit, Licht und Schatteneffekte als physikalische Prozesse im Hintergrund simulieren zu können. Bislang mussten Spielentwickler in der Regel noch auf plastische Tricks zurückgreifen. Das hat ab sofort ein Ende! Noch steckt die Technik in den Kinderschuhen. Nur die neusten Modelle von NVIDIA (RTX 2080 (Ti) und RTX 2070) bieten die nötige Leistung für diesen Prozess und nur wenige Spielentwickler setzen bereits auf Ray Tracing. Einen ersten Eindruck bekommt ihr beispielsweise durch den Trailer von Battlefield V.

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AMD oder Nvidia?

Derzeit teilen sich AMD und Nvidia, als die größten Entwickler von Grafikprozessoren, den entsprechenden Markt. Daher steht permanent die Frage im Raum: „AMD oder Nvidia?“ Für viele User sorgt genau diese Frage für Diskussionen mit höchster Kontroversität im Netz. Oft ist es eine Glaubensfrage, da die Unterschiede im Direktvergleich gleicher Generationen und Preisklassen vergleichsweise gering ausfallen. Dennoch gibt es einige Punkte, die man vor dem Kauf beachten sollte.

  • Wer sich demnächst mit einer neuen Grafikkarte belohnen möchte, sollte auf die jeweils aktuelle Generation setzen – sprich AMDs Polaris/Vega oder Nvidias Turing . Bei Nvidia betrifft das die 20er-Serie und bei AMD die Radeon RX Vega 56/64. Beim Vergleich aktueller Performance-Ratings lässt sich (Stand: November 2018) ein kleiner Unterschied erkennen. AMDs bisherige Polaris Technologie umfasst derzeit  Einsteiger- und Mittelklasse-Grafikkarten. Hier sind die Performance-Ratings zwischen den Herstellern relativ ausgewogen. Im High-End-Bereich kann AMDs Vega allerdings nicht komplett mithalten. Somit hat Nvidia im Oberklassen-Direktvergleich derzeit die Nase ein wenig vorne. Dies schließt auch Ultra HD bzw. 4K Auflösungen und VR-Gaming mit ein – denn ohne Oberklassen-Grafikkarte ist dies leistungstechnisch nur bedingt machbar.
"AMD oder Nvidia" Vergleich der Auflösung von 480p bis 2160p

Foto: http://www.entain.de/

  • Ein weiterer Entscheidungsgrund könnte die adaptive Synchronisierung sein. Diese Technologie ermöglicht eine genaue Kommunikation zwischen der Bildwiedergabe des Monitors und der Bildausgabe der Grafikkarte. AMD setzt auf die „FreeSync“ Technologie, während Nvidia G-Sync nutzt. Durch spezielle Monitore die FreeSync bzw. G-Sync unterstützen, lässt sich diese Technik einsetzen. Dadurch wird sogenanntes „Screen-Tearing“ verhindert. Screen-Tearing tritt auf wenn der Aufbau bzw. die Ausgabe der Einzelbilder zwischen Grafikkarte und Monitor nicht synchron verläuft. Das bedeutet, dass die Grafikkarte entweder mehr Bilder pro Sekunde (frames per second; fps) berechnet als der Monitor (üblicherweise 60 Hz) darstellen kann oder die Grafikkarte zu wenig Bilder pro Sekunde berechnet als die feste Bildwiederholungsrate (Hz) des Monitors vorgibt. Durch Nutzung der Sync-Technologie mit dem passenden Monitor entsteht ein spürbar flüssigeres Bild. Dies ist ziemlich praktisch bei schnellen Action-Shooter, wie Battlefield oder Call of Duty. Ein Blick auf den Preis verrät, dass Gaming-Monitore mit FreeSync Funktion oft die günstigere Alternative sind. Wer die Gesamt-Ausgaben also möglichst gering halten möchte, sollte sich die Grafikkarten von AMD etwas genauer ansehen.
AMD oder Nvidia : Freesync und G-Sync

Screen Tearing – Dragon Age: Inquisition © Electronic Arts

Warum gibt es gleiche Grafikkarten zu unterschiedlichen Preisen?

Nach der ersten Internet-Recherche fällt schnell auf, dass es viele Hersteller von Grafikkarten mit der selben GPU gibt. Dennoch schwanken die Preise teilweise sehr stark. AMD oder Nvidia entwickeln zwar die GPU bzw. die Grafikkarte als Referenz-Design, jedoch verändern Hersteller die Basis-Grafikkarte um weitere Details. Doch was sind eigentlich die Unterschiede, die zu den unterschiedlichen Preisen der selben GPUs führen? Wesentliche Gründe liegen beim individuell vom Hersteller verwendeten Kühlsystem und höheren Taktraten für GPU und Grafikspeicher. So können z.B. drei Lüfter lautloser arbeiten als nur zwei oder einer, da durch mehr Lüfter weniger Umdrehungen für die selbe Luftmenge nötig sind um die Grafikkarte ausreichend kühlen zu können. Wie oben bereits erwähnt, könnten aber drei Lüfter-Slots dafür sorgen, dass die Grafikkarte deutlich größer ausfällt und somit auf dem Mainboard mehr Platz einnimmt. Durch die verbesserte Kühlung (auch Wasserkühlungen sind möglich) erreichen Grafikkarten, dank höheren Taktungen seitens der Hersteller, eine bessere Leistung und das ohne die Gefahr der Überhitzung. Auch Unterschiede beim Speicher und den Anschlüssen (DVI, HDMI, Displayport usw.) sind möglich.

Welche Grafikkarte passt am besten zu mir?

Je nach individueller Nutzung der Grafikkarte gibt es verschiedene Varianten. Als Gamer, der aktuelle Spiele flüssig in maximaler Auflösung spielen möchte, empfiehlt sich eine bereits vom Hersteller übertaktete Grafikkarte (OC-Variante). Dies schlägt sich selbstverständlich auch im höheren Preis nieder. Daher sollte man vor dem Kauf auch einen Blick auf den nächst höheren GPU werfen und beide Preise vergleichen. Es kann schon mal vorkommen, dass die höhere GPU trotz des selben Preises wie die schwächere übertaktete GPU – je nach Spiel – mehr Leistung bringt. User von graphisch weniger fordernden Spielen sollten ihre Wahl auf normale Einsteiger-Grafikkarten legen. Bei einfachen Office- und Internetanwendungen reicht in der Regel die Onboard-Grafikkarte.

Fazit:

Es ist schwierig einen klaren Hersteller zu favorisieren. Von Generation zu Generation kann sich das Verhältnis „der besseren Grafikkarten“ jederzeit wieder verschieben. Bisher galt die „Faustregel“, dass AMD Grafikkarten zwar günstiger in der Anschaffung sind, dafür aber mehr Strom verbrauchen. Die Unterschiede machen sich aber nur bei regelmäßiger und ausdauernder Nutzung bemerkbar. Gelegenheitsspieler können dies daher ruhig vernachlässigen. Nvidia dominiert derzeit den High-End-Bereich: Momentan gibt es keine wirkliche Konkurrenz für die aktuelle RTX-Serie. Im mittleren Sektor liefert sich die AMD Radeon RX 590 mit Nvidias GeForce GTX 1060 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Hier lässt sich keine Grafikkarte pauschal als die bessere definieren. Im Einsteiger-Bereich konkurrieren AMDs Radeon RX 560 und Nvidias Geforce GTX 1050 miteinander. Selbstverständlich muss auch die restliche Hardware des Computers auf einem fortschrittlichen Stand sein, sonst kann auch die beste Grafikkarte nicht ihr volles Potential entfalten. “Welche Grafikkarten sind denn nun besser? AMD oder Nvidia?” Diese Frage lässt sich also nicht so leicht beantworten.

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